Sich selbst zu filmen, kann sogar bei gestandenen Experten Nervosität auslösen. Und auch mir ging es anfangs nicht anders. Die Vorstellung in einem digitalen Raum als einzige Person sichtbar zu sein, hat mich total geschaudert. Genau deshalb habe ich meine Webinare zu Beginn ohne Webcam gegeben. Nach wie vor gebe ich auch Online-Trainings. Das sind dann zehn Tage, die ich gemeinsam mit meinen Schülern in einem digitalen Klassenzimmer verbringe. 2016 wurde dann mein größter Alptraum wahr und das Management legte fest, dass bei allen Trainern während des Unterrichts die Webcam laufen muss. Durchgängig wohl bemerkt.
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Steigende Interaktion dank Deiner Webcam
Glücklicherweise gehöre ich zur Kategorie „besonders bunt im Kopf“, weshalb ich erstmal alles ausprobiere. Am allerersten Tag schmiss ich also meine Webcam an und unterrichte wie gewohnt. Und plötzlich stieg die Interaktion rapide an. Die Leute waren viel aktiver im Chat und auch bei Rückfragen total engagiert. Irgendwie auch logisch. Schließlich ergibt sich ein ganz anderer Bezug zu einer Person, wenn ich sie bildlich vor mir habe und sie beobachten kann.
Nimm Dich nicht zu wichtig
Vielleicht störst Du Dich jetzt an dem Begriff der „Beobachtung“. Aber genau darum geht es. Und um Dir auch hier ein wenig Entspannung zu vermitteln, beobachte Dich einfach selbst mal beim nächsten Webinar, dass Du besuchst und achte darauf wie häufig Dein Fokus tatsächlich auf den Dozenten fällt. Größtenteils schauen wir auf die Präsentation und das, was uns beigebracht werden soll. Die Webcam ist also eher ein Schmankerl. Aber eben ein nicht zu verzichtender Schmankerl.
Investiere in das Vertrauen Deiner Teilnehmer
In einer Studie hat man die Gehirne von Erwachsenen und Kindern in Bezug auf die Wirkung von Bildern miteinander verglichen. Gerade bei den Erwachsenen stellte sich bei wiederholt gezeigten Bildern ein Gewöhnungseffekt ein. Wiederholt gezeigte Bilder sind by the way nichts anderes als Videos. Dieser Gewöhnungseffekt nimmt wiederum Einfluss auf unser Vertrauen. Wenn Du Dich dazu commitest Dich vor die Webcam zu wagen, wird das Vertrauen auf der anderen Seite deutlich erhöht. On top wirkt es viel echter und authentischer, sodass der Live-Effekt deutlich begünstigt wird.
Kamerascheu überwinden und (klein) loslegen
Du siehst, es gibt so einige Vorteile, die für den vollen Einsatz der Webcam sprechen. Du bist noch nicht überzeugt? Dann beginne doch in kleinen Schritten. Einige Webinarräume bieten die Möglichkeit, dass Du neben Deinem Video auch ein festgelegtes Bild Deiner Wahl auswählen kannst. Starte also mit der Kamera und begrüße Deine Teilnehmer live und in Farbe. Und sobald Du mit der Präsentation startest, kannst Du auch das ankündigen und anstelle des Videos, ein Foto von Dir einblenden.
Achte auf den passenden Hintergrund
Wie präsentiere ich mich nun aber vor der Kamera und worauf muss ich achten? Zum Beispiel auf einen guten Hintergrund. Der muss nicht klinisch weiß sein, Du kannst durchaus Deine Umgebung einbinden. Bedenke aber immer, welche Message Du mit Deinem Hintergrund kommunizierst. Ich sitze vor meiner Bücherwand. Ist zwar nicht super kreativ, aber völlig ausreichend, denn dadurch gebe etwas von mir preis. Oder Du setzt Dich vor eine neutral, gut gestrichene Wand, an der ein Sideboard hängt, dass ein paar Elemente Deiner Wahl trägt.
Kreiere einen vorteilhaften Bildausschnitt
Außerdem darfst Du auf Deinen Bildausschnitt achten. Dein Kopf sollte nicht abgeschnitten sein, der Rundrücken darf gestreckt werden und besonders ausgefuchste Muster können zu Kameraflimmern führen. Zudem kannst Du Dich selbst ausleuchten – entweder durch die Deckenbeleuchtung und/oder Lampen, die Dich seitlich oder frontal ins vorteilhafte Licht rücken. Schatten im Gesicht müssen echt nicht sein, dafür braucht es auch keine super professionellen Softboxen.
Binde Dein Umfeld ein
Neben dem Aufbau von Vertrauen, was durch den Einsatz der Webcam gestärkt wird, kann sie auch hilfreich sein, um Deine Inhalte zu erklären und bildlicher zu machen. Sei es, indem Du das passende Buch in die Kamera hältst oder auf irgendeinen Gegenstand zeigst, weil er zum Webinar-Thema passt. Solltest Du zu den Flipchart-Fans zählen, kannst Du Dich auch gemeinsam mit Deinem Lieblingstool vor der Kamera präsentieren. Achtung – bitte nur mit Symbolen und Zeichen, die auch lesbar sind.
Spotlight an, Kopfkino aus
Du siehst, es macht auf mehreren Ebenen Sinn Deine Scheu zu überwinden und Dich ins Scheinwerferlicht zu begeben. In der Regel ist es dort auch gar nicht so grell und unangenehm, wie von vielen Menschen befürchtet. Die Webcam gehört also dazu, um das Vertrauen in Dich zu stärken und die Interaktion mit Deinen Teilnehmern zu erhöhen. Noch mehr Informationen und Inspirationen zu diesem Thema findest Du in den hier verlinkten Beiträgen bzw. Podcastfolgen.
Viel Spaß beim Ausprobieren, Du rockst das.
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Shownotes:
Interview mit Helga Truckenbrodt
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