Folge 55 von der Webverbesserin mit DER Angstfrage aller Entrepreneure: Was passiert eigentlich, wenn ich nichts für meine Sichtbarkeit tue? Wie schädlich ist es für meine Selbstständigkeit keinen neuen Content zu produzieren?
Inhaltsverzeichnis
Kein neuer Content, weil ausgebrannt?
Vor einigen Monaten war ich für mehrere Wochen von der Bildfläche verschwunden. Und ich war super geflasht von der Nachfrage meiner Community, was ich treibe und ob es mir gut geht. Dabei erreichten mich Mails, Sprachnachrichten, sogar Postkarten. Wie ihr wisst, bin ich den Großteil meiner Zeit als E-Trainerin unterwegs. Unter meinen Kunden, hatte ich immer mal wieder ein Arrangement angenommen, in dem ich (normalerweise) für ganze 10 Tage eine größere Gruppe von Menschen an das Thema „Online-Marketing“ heranführe. 10 Tage, 8 Stunden, ein digitales Klassenzimmer und alles was es braucht, um sich digital zu vermarkten. Klingt intensiv? Es wird noch krasser, denn zu diesem Zeitpunkt habe ich mich auf die doppelte Menge, also ganze 20 Tage Online-Unterricht eingelassen.
Der vermeintliche 8h Tag
Also verbrachte ich meinen Tag gemeinsam mit meinen 30 bis 50 Teilnehmern als Frontfrau, Problemlöserin und Potentialentfalterin. Volle Kraft voraus! Denn genau das braucht es, um den maximalen Output aus einem solchen Kurs zu holen, für die Teilnehmer, den Auftraggeber und natürlich auch für mich. Sobald ich jedoch das digitale Klassenzimmer verlassen habe, wartete ein normaler Entrerpreneur-Alltag auf mich. Zugegeben – das habe ich richtig doll unterschätzt. Natürlich kannte ich dieses Szenario bereits aus vorherigen Aufträgen, doch es handelte sich bis dato immer um 10 Tage und in dieser Zeit war es machbar Einige meiner Entrerpreneur Aufgaben „on hold“ zu setzen.
Bei 20 Tagen war das nicht mehr möglich. Der Jahresabschluss, Skype-Meetings, Teilnehmermails, Kundengespräche, Podcast-Interviews, Social Media – oh Gott der Berg wurde immer größer. Zwischendurch bin ich zu einer zweitätigen Konferenz nach München geflogen und auf dem Rückweg wurde die Signallampe in meinem Kopf immer heller, die sich fragte: „Wie willst du das noch weitere zwei Wochen durchhalten?“.
Zwischen Erwartung und Überforderung
Ich war erschöpft und müde. Und das erste Mal in meiner Selbstständigkeit fühlte ich mich überfordert. Dass der Ofen dann so richtig aus war, verdeutlichte mir meine eigene kleine „Silvesterparty“ krank im Bett. Als ich wieder zu Kräften kam, bemerkte ich dass mir die Energie fehlte. In meiner Facebook-Timeline florierten meine geschätzten Kollegen mit Blogparaden, Challenges und Jahresplänen. Und ich wusste, meine Community würde Ähnliches von mir erwarten. Denn das hatte ich versprochen. Also musste ich da durch, oder? Hätte ich zu diesem Zeitpunkt eine Podcastfolge aufgenommen, dann nur, weil ich den Druck spürte, man würde es von mir erwarten. Nicht weil ich sprudle, mit voller Energie vorangehe oder liebe was ich tue. Genau aus diesem Grund habe ich es nicht getan.
Digitale Funkstille
Ich hatte 8 Wochen keinen Content produziert oder verbreitet, auf keinem meiner Kanäle. Der Alptraum eines jeden Selbstständigen, oder? Und soll ich Dir was verraten? Es ist nichts passiert. Ich habe bemerkt, dass alles was zuvor passiert ist – Kooperationen, Freebies, E-Books, weiterhin existiert. Und es gab immer wieder Menschen, die dennoch ihren Weg auf meine Seite gefunden haben, den Download Button drückten oder sich in meinen Newsletter eingetragen haben. Diese ganze Angst, die mich durchflutete, war also rückblickend total unbegründet. Wenn es Dir also gelingt in der Basis Dinge zu pflegen und Du (hoffentlich nicht) ein paar Wochen ausfällst, geht die Welt nicht unter.
Streichen ist das neue Hinzufügen
Und bei all den neuen Challenges und Vorsätzen die wir uns insbesondere zu Beginn eines neuen Jahres vornehmen, frage ich mich und auch Dich – was wird dabei eigentlich gestrichen? Was ist bereits geschafft und kann von der To-Do-Liste runter? Und wenn Du Dich total beflügelt fühlst mit Webinaren zu starten oder sie zu intensivieren, freue ich mich von Herzen darüber, ABER dennoch darfst Du schauen, was du anstelle streichen willst, um genügend Energie für Dein Webinar zu haben.
Als Entrepreneur neigt man gern dazu immer weiter zu trainieren und niemals eine Pause einzulegen. Das würde aber bedeuten, dass Du irgendwann an einen Punkt kommst, wo keine Liebe, Energie und Feuer in Deinen Webinaren fließen kann, weil der Ofen schlichtweg aus geht. Wenn Du stattdessen damit beginnst den Rotstift anzusetzen, wirst Du bemerken wie viel Platz und Energie wieder in Dir frei werden kann und welche Kraft dadurch entsteht.