Interview: Wie Melanie Mittermaier mit negativer Kritik umgeht

Melanie Mittermaier ist Liebescoach. Und was macht sie da so genau? Sie wird von Menschen angesprochen, die in ihrem Liebesleben Schwierigkeiten haben und nicht dort sind, wo sie sich selbst gern sehen würden. Dabei hat sie sich auf Langzeitbeziehungen fokussiert, denn wie sie gerne sagt: „Frisch verliebt kann jeder Depp.“ Erst wenn Beziehungen einige Jahre auf dem Buckel haben, wird es aus ihrer Sicht anspruchsvoller und spannender. Ihr zweites Kerngebiet beschäftigt sich mit dem Thema „Fremdgehen und Fremdverliebtheit“. Melanie selbst ist seit mehr als 15 Jahren mit ihren Mann zusammen. Und obwohl sie zuvor noch kein eigenes Webinar gegeben hat, geht sie mit einer eigenen These und Vision nach draußen, die ich euch, meiner lieben Community, auf keinen Fall vorenthalten will.

Warum Melanie keine Angst vor Ablehnung hat

Melanie ist davon überzeugt, dass die Monogamie nicht unbedingt ein Konzept ist, dass uns Menschen dabei unterstützt Liebe zu leben. Sondern dass die Monogamie und die damit verbundene Treue eher ein Kind der Angst ist. Während es der Liebe egal ist wie viele Menschen wir lieben. Gesellschaftliche Normen und Werte, ebenso wie die Erziehung, die die Meisten von uns genossen haben, machen deutlich, dass es falsch sei mehrere Menschen nebeneinander zu lieben.

Warum negative Kritik eine Inspiration sein kann

Melanie ist ursprünglich als Wald- Und Wiesencoach gestartet und hat sich darauf konzentriert Ängste und Stress bei ihren Klienten aufzulösen. Gemeinsam mit ihrem Mann konnte sie eine mehrjährige sexuelle Krise überwinden. Und als es innerhalb der Ehe besser denn je lief, verliebte sich Melanie auch noch Hals über Kopf fremd. Dieser krasse Umstand veranlasste sie dazu zu recherchieren. Über sich, ihre Beziehung, Liebe und Sex im Allgemeinen. Sie lernte neue Modelle kennen wie die Polyamorie, geschlossene und offene Beziehungen. Es gab plötzlich mehr als nur dieses eine Konzept, was die meisten Menschen täglich praktizieren. Unzufrieden im eigenen Business als Coach, stellte Melanie gemeinsam mit einer Freundin fest, dass es die Liebe ist, die sie aufleuchten lässt. Die Geburtsstunde von Melanie als Liebescoach war gekommen.

Veränderst Du Dich, verändert sich auch Deine Umgebung

In Nullkommanix wurde die Domain gesichert, der Blog gestartet und die Positionierung gefestigt. Doch wie hat Melanies Umfeld auf die Neuausrichtung reagiert? Man könnte davon ausgehen, dass Familie und Freunde vom polarisierenden Sinneswandel irritiert sein könnten. Gerade Melanies Mutter und ihre Schwiegermutter waren von der (sexuellen) Offenheit anfangs überfordert und abgeneigt. Und auch ihr damaliger Frauenstammtisch konnte mit einem Blog nur wenig anfangen. Und die Männerwelt wollte sie vermehrt auf einen Kaffe einladen, nachdem sie Melanies Beiträge durchstöberten. Dass Melanie in einer offenen Beziehung lebt, veränderte ihr Umfeld also durchaus. Die Business Welt fand hingegen viel Gefallen an ihren Themen.

Wie Melanie auf gesellschaftliche Normen pfeift

Melanie hat mit ihrem Business direkt mehrere Büchsen geöffnet und sie kombiniert. Vor allem solche, die Kritik an der Gesellschaft üben. „Man spricht nicht öffentlich über Sexualität, man hat auf keinen Fall eine offene Beziehung und man hat sich nicht fremd zu verlieben.“ Und vielleicht hast auch Du ein Thema, dass sich eher am Rande der gesellschaftlichen Akzeptanz befindet, weshalb Du Dich davor scheust damit nach draußen zu gehen? Denn neben positivem Feedback kann man gerade bei solch „kritischen“Themen mit negativem Gegenwind rechnen.

Negative Kritik bestimmt nicht Deinen Selbstwert

Auch Melanie erreichte heftige Kritik. Kommentare, die ihr Krankheiten an den Hals wünschten. Und doch wurde sie mit jedem negativen Kommentar stärker, denn es bestätigte sie, dass das was sie tut, verdammt cool ist. Warum? Weil sie dadurch verstehen lernte, dass andere Menschen auch andere Meinungen haben können und dass sie niemanden von ihrer Meinung überzeugen muss. Du kannst Deine Meinung anderen Menschen zur Verfügung stellen, die sich durch Dein Tun verstanden und aufgehoben fühlen. Und genau diese Menschen hat Melanie in ihrem Kopf wenn sie ihre Inhalte kreiert. So gelingt es ihr nicht zuerst an die Menschen zu denken, die sie kritisieren, selbst wenn es die Mehrheit darstellt.

Konzentriere Dich auf das bestärkende Feedback deiner Zielgruppe

Negative Kommentare haben außerdem eine Art Gewöhnungseffekt. Und da sich Melanie innerlich so klar fühlt und das was sie tut und lebt feiert, ist es auch vollkommen in Ordnung, wenn andere Menschen darüber eine andere Meinung haben. Melanies große Vision zielt darauf ab, Menschen Erleichterung und mehr Liebe zugänglich zu machen. Und dabei geht es nicht um wahllosen Sex. Es geht um Akzeptanz und Liebe für sich selbst. Und diese nach außen zu tragen. Melanie ist der festen Überzeugung einen Mehrwert für diese Welt zu bieten und stimme ich ihr, by the way, auch zu.

Finde und lebe Deine Kompetenzen

Die eigenen Bedürfnisse zu unterdrücken erzeugt (*surprise*) Druck. Und Druck im Körper wird sich immer einen Weg bahnen. Für Melanie gibt es noch viel zu viele unglückliche, kranke Menschen, die nicht das Leben leben, dass sie leben wollen. Und während andere Coaches ihre Nische im Bereich Ernährung, Bewegung, Business oder Hobbys haben, zeigt Melanie ihre Kompetenz im Rahmen von Sexualität und Beziehungen. All diese Punkte sind letztendlich Bausteine, die das große Ganze ergeben. Und wenn wir diesen Bausteinen gegenüber offener werden, gelingt es uns, uns selbst besser zu entfalten und zu entwickeln.

Erstelle Deinen eigenen Zielgruppenavatar

Gerade in Hinblick auf die Webinare ist es sehr sinnvoll im Vorfeld zu überlegen, wer denn da eigentlich vor dem Bildschirm sitzen soll. Melanie hat da ein super klares Bild von ihrer Zielgruppe. Dazu hat sie sich echte Menschen, wie Freunde, Kollegen und Kunden herangezogen. Bastelei im stillen Kämmerlein ist nichts für sie, stattdessen baut sie auf Kontakten auf, die sie bereits erlebt hat und bei denen sie deutlich spüren konnte, dass sie mit ihrem Tun eine positive Wirkung erzielt.

Es ergaben sich ein weiblicher und ein männlicher Zielgruppenavatar. Dabei hat sie sich gefragt, welche Themen diese beiden Avatare beschäftigt und was sie innerlich fühlen. Was denken sie nach dem ersten Glas Wein und was nach dem zweiten? Wann fangen sie an zu googeln und was googeln sie? Denn die meisten Nachrichten und Anfragen erhält Melanie in der Nacht.

Feedback als Selbstwertkiller?

Melanie plant fest damit all ihre Online-Produkte mit Webinaren zu unterstützen. Und das macht auch total Sinn. Suchen die Menschen also spät in der Nacht danach, was man denn nun tun kann, wenn man sich fremdverliebt hat, könnte der smart platzierte Einladungslink für ein Webinar die optimale Eintrittspforte sein. Und doch könnte man befürchten, dass gerade in den Live-Szenarien sehr unbequeme Fragen auf den Referenten einprasseln könnte. Melanie blieb davon bisher größtenteils verschont.

Zeitversetzt erreichen sie dennoch immer wieder mal fiese Kommentare. Aber auch aus diesem teils wenig konstruktivem Feedback zieht Melanie wichtige Mehrwerte. Zum Einen nimmt sie sich Zeit eine entsprechende Antwort zu verfassen, verarbeitet das Herzklopfen und hofft darauf durch ihren Input an den Feedback-Geber für diesen einen Unterschied zu machen. Und nicht zu vergessen, auch die negativen Kommentare pushen die Videos und Beiträge, so Melanie.

Der Unteschied zwischen konstruktiver und negativer Kritik

Ganz ehrlich? Was für ein Mindshift. Obwohl die Kommentare erstmal hart sein können, dreht Melanie den Ball und nutzt die Aufmerksamkeit für sich und ihr Business. Die Kritik, die sich gegen Melanie als Person richtet ist für sie natürlich schwerer zu verdauen, als jene die das Thema angreift. Aber auch bei Facebook-Trollen gibt es die Möglichkeit „Adieu“ zu sagen, indem man sie nach mehrmaliger Auseinandersetzung blockiert. Wahlloses Dampf ablassen muss nicht zugelassen und schon gar nicht an dich rangelassen werden. Anders sieht das mit kritischen fachlichen Kommentaren aus. Denn diese verwandelt Melanie wiederum in die Beantwortung aufkommender Fragen oder eben als neuen Content, den sie aus ihrer Sicht schildert.

Und welchen Mehrwert erzeugst du so?

Sobald Melanie Beiträge, Postings und Antworten auf ihre Kommentare verfasst, fragt sie sich stets, ob das was sie da formuliert ihrer eigenen Wahrheit entspricht und gleichzeitig der Menschheit dient. Im Interview mit Tobi Beck haben wir bereits über die VGZ-Methode gesprochen, die auch ich in solchen Fällen gerne anwende (Link in den Shownotes). Auch Melanie verewigt sich immer wieder aufs Neue in ihrem Podcast. In diesem Format gibt es ja kein direktes Feedback, womit sie prima klarkommt. Ab in den Kleiderschrank, den Zielgruppenavatar vor Augen und los gehts.

Überwinde Deine Nervosität und genieße den Austausch

In den Live-Formaten steigt die Nervosität schon mal viel eher, da rast das Herz auch mal. Auch wenn sich das Melanies Community kaum vorstellen kann. Nach den ersten Schreckensmomenten, spricht sie sich dann langsam ein und die Nervosität fällt vollends ab. Denn wenn es dann zur Interaktion mit den Teilnehmern kommt, macht es Melanie erst so richtig Spaß. Schließlich finden wir es doch alle schön, wenn jemand über unsere Witze lacht. Und selbst wenn ich für andere Menschen zu schnell spreche oder Melanie zu bayrisch ist, darf nicht vergessen werden, dass Du nicht hier bist, um es allen Menschen recht zu machen. Zumal Du das sowieso nie schaffen wirst.

Deine Einzigartigkeit ist Dein USP

Es ist so viel wichtiger Du selbst zu sein, als es anderen Menschen recht machen zu wollen. Melanie kommt erst dann in ihre volle Lebendigkeit, wenn sie sich bspw. ihre bayrischen Wurzeln zugesteht. Und auch ich bin im Herzen Rheinländerin. Gesteh dir also deine Ecken und Kanten vollends zu. Melanie erinnert sich noch gut an anfängliche Zeiten in denen sie probierte besonders „eloquent“ in ihren Blogbeiträgen zu klingen. Glücklicherweise meldete ihr Expertenteam ihr ganz klar zurück bitte so zu schreiben, wie sie auch redet. Und seither fiel ihr das Schreiben so viel leichter.

Raus aus der Komfortzone, rein in die Lebendigkeit

Und auch für ihren großen Auftritt auf der „Gedanken tanken“-Bühne setzt Melanie alles daran so nah wie möglich bei sich selbst zu bleiben. Und das heißt nicht, dass sie sich kurz vor ihren Auftritten meditativ zurückzieht. Stattdessen verbindet sie sich mit den Menschen aus dem Publikum und schöpft Energie aus einem kurzen, humorvollen Austausch. Und obwohl sie schon so einige Male aus ihrer Komfortzone getreten ist, ist da immer wieder eine anfängliche Nervosität, wenn es um die Live-Begegnung mit anderen Menschen bzw. Menschenmengen geht. Aber genau diese Nervosität bedeutet für Melanie sich lebendig zu fühlen. Und auch ich kenne und schätze dieses Gefühle von ganzem Herzen.

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Shownotes:

Website von Melanie Mittermaier

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