Einige von euch haben vermutlich schon mal einen Online-Kurs entwickelt. Und nicht wenige sind nach der Produktion davon gefrustet, dass sich dieser Kurs nicht richtig verkauft. Oder sie haben überhaupt keine Freude daran, ihn zu verkaufen. Nach dem Frust kommt dann häufig die Veränderung. Aber nicht in Bezug auf die Verkaufsstrategie, sondern bezüglich des Kurses und des Themas. Simone Weissenbach, Blended-Learning-Expertin, kennt diesen Zyklus besonders gut. Einst von sich selbst, später von ihren Kunden. „Ich kann nicht verkaufen“ ist dabei meist nur der vorgeschobene Grund, den viele Menschen angeben, wenn es um die eigenen Business-Hürden geht. Für Simone ist klar, dass es dabei weniger ums Können als vielmehr ums Wollen geht.
Dein Online-Kurs braucht echte Mehrwerte
Deshalb braucht es einen mentalen Shift. Und wie funktioniert der? Indem Du Dich auf Dich konzentrierst. Das eine perfekte Produkt gibt es häufig nicht. In Deiner Branche ähnelt Dein Produkt vermutlich dem ein oder anderen. Aber was super individuell an Deinem Business ist, bist Du. Lege den Fokus auf die Dinge, die Dir wirklich Spaß machen und kreiere Online-Kurse, die Deinen Teilnehmern echte Mehrwerte mitgeben. Dann hast Du es auch gar nicht mehr nötig, Dir irgendwelche selbst gebastelten Schein-Marketing-Botschaften zu überlegen. „Leider“ klappt das nur selten direkt beim ersten Online-Kurs. Das liegt daran, dass wir hier noch stark mit Vermutungen und Annahmen arbeiten. Außerdem rät Simone dazu, den eigenen Pseudo-Perfektionismus loszulassen, der uns meist viel stärker bremst, als dass er uns beflügelt.
Mehr Material ist nicht besser
Hat der erste Launch also nicht so gut funktioniert, musst Du Dein Produkt deshalb nicht gleich ins Nirwana verfrachten. Reflektiere stattdessen, was bereits gut geklappt hat und was noch nicht ganz so optimal gelaufen ist, damit Du beim nächsten Mal besser und stressfreier verkaufen kannst. Einer meiner größten Fehler in der Erstellung meines ersten Online-Kurses war die Menge. Ich wollte so viel Inhalt da rein packen, dass der Kurs viel zu umfangreich geworden ist. Erst nachdem meine Beta-Tester durch den Kurs gegangen sind, wurde mir klar, ich muss das Wissen anders aufbereiten. Es ist so wichtig, Dir selbst, Deinem Kurs und auch Deinen Teilnehmern eine Testphase zuzugestehen.
Nutze Live-Elemente für mehr Feedback
Es geht nicht darum Deinen Kurs noch größer zu machen, sondern auf die Bedürfnisse Deiner Teilnehmer einzugehen. Arbeite bspw. mit Audios, wenn es genau das Medium ist, dass Deine Teilnehmer am besten in ihren Alltag integrieren können. Deine Teilnehmer müssen die Wertigkeit Deiner Produkte erkennen. Brauchen Sie Live-Elemente? Wie sehr stehst Du Deinen Kunden zur Verfügung? Gerade bei Deinen ersten Kursen ist es sinnvoll auch ab und an live am Start zu sein. Hier bekommst Du so viel mehr Feedback von Deinen Teilnehmern als, wenn sie die Inhalte nur für sich im stillen Kämmerlein durcharbeiten.
Deine Sales bestimmen nicht deinen persönlichen Wert
Automatisierung empfiehlt sich aus Simones Perspektive erst, wenn Du verlässlich einschätzen kannst, dass Dein way-to-go auch angenommen wird. Lege Dein Augenmerk auf Deine Qualität und auf Deine Besonderheiten. Niemand möchte in einem Online-Kurs einen perfekt gemimten Nachrichtensprecher sehen. Und gleichzeitig dürfen wir großzügig mit uns selbst sein. Wann hat denn etwas, was Du zum allerersten Mal gemacht hast, direkt perfekt geklappt? Nur weil unser erster Online-Kurs uns nicht sofort aus den Händen gerissen wird, heißt es nicht, dass er nicht gut ist. Oder dass Du nicht gut bist.
Bringe Deine Kunden effizient ans Ziel
Natürlich spielt auch die Preisgestaltung eine Rolle bei der Vermarktung Deines Online-Kurses. Welche Elemente nutzt Du? Live-Elemente machen einen Kurs für die Teilnehmer natürlich noch wertvoller. Weil sie dadurch die Chance haben, Fragen zu stellen und individuelles Feedback zu bekommen. Für Simone liegt die Wertigkeit dieser Formate deutlich über denen klassisch automatisierter. Welche Transformation bzw. Veränderung bringt Dein Online-Kurs für Deine Kunden? Was nicht heißt, dass die Länge eines Kurses über den Preis entscheidet. Länger ist nicht automatisch besser und damit auch nicht zwangsläufig hochpreisiger.
Beachte eine sinnvolle Preisstruktur
Überlege Dir außerdem, mit welchen Menschen Du zusammenarbeiten willst und welche sonstigen Angebote sie bei Dir finden. Bei welchem Betrag liegt dein 1:1 Angebot? Achte auf eine stimmige Preisstruktur. Beta-Kurse, die viel Feedback Deiner Teilnehmer einfordern, sollten etwas günstiger angeboten werden, weil du mit diesen Menschen die erste Runde drehst. Umso einfacher und schneller Dein Kunde an sein Ziel gelangt, desto hochwertiger ist Dein Kurs. Simone selbst durfte diese Erfahrung auch schon machen. Kurs für 1.000,00 € gekauft und im Mitgliederbereich erstmal etwas erschrocken auf recht wenig Material gestoßen. Schlussendlich waren die Inhalte so konkret auf den Punkt und damit direkt umsetzbar, weshalb sich die 1.000,00 € in jedem Fall gelohnt haben.
Schluss mit erfundenen Marketingbotschaften
Andere Kurse waren halb so preisintensiv und vollgepackt mit hunderten Elementen. Nachvollziehbar, klar. Aber leider wenig zielführend. Deshalb ist es auch so wichtig, dass Du Dir vor Augen hältst, dass Dein Kunde für das Erreichen des Kursziels zahlt. Niemand kauft einen Kurs, weil ihm langweilig ist, sondern weil er ein Ziel verfolgt. Auch deshalb ist das Feedback Deiner Teilnehmer extrem wichtig für Dich. Gerade zu Beginn. Simone setzt dabei auf persönliche Zoom-Feedbacks, die sie bei Einwilligung ihrer Teilnehmer aufzeichnet. Das ermöglicht ihr eine bessere Nachbereitung, aber auch 1:1 Aussagen ihrer Kunden. Dieses konkrete Wording packt Simone dann wiederum in das Marketing des Kurses und muss sich dementsprechend auch keine erfundenen Botschaften ausdenken.
Hab keine Angst vor wenigen Teilnehmern
Im Rahmen eines Feedbacks hakt Simone auch nach den Wünschen ihrer Teilnehmer nach, was sie im Rahmen des Online-Kurses noch gebraucht oder gewollt hätten. Daraus ergeben sich dann wiederum inhaltliche Themen, die nach reifer Überlegung entweder nachgeschoben oder für ein Folgeprodukt spannend wären. Auch hier kann das Feedback von „nur“ fünf Menschen vollkommen ausreichen, um am bestehenden Produkt zu feilen oder ein ganz neues auf den Markt zu bringen. Apropos „nur“. Einige Unternehmer glauben, eine Facebook-Gruppe mit „nur“ zehn Menschen würde ja total doof aussehen. Wir beide verstehen diese Angst. Aber wechsle mal die Perspektive. Stell Dir vor, Du bist einer von wenigen und erhältst eine sehr persönliche Betreuung, als unter einer von vielen vielleicht unterzugehen?
Volle Aufmerksamkeit für Deine Superfans
Befürchtest Du in Live-Formaten eine unangenehme Stille, kannst Du entweder Fragen und Themen vorbereiten oder Du lädst Dir einen Teilnehmer im Hot-Seat-Format ein. Für Deine anwesenden Teilnehmer ist es meist super hilfreich, das Coaching eines Teilnehmers mitzuerleben. Also lass die Angst vor wenig Teilnehmern los, sie könnte vor allem zu Beginn Dein größtes Geschenk sein. Nutze die Chance jeden einzeln Teilnehmer wichtig zu nehmen und dessen Themen zu bearbeiten. Dadurch erhältst Du nicht nur super Weiterempfehlungen, sondern auch grandiose Einblicke in die Bedürfnisse Deiner Kunden. Dadurch resultieren nicht selten sogenannte „Superfans“.
Deine Kunden wachsen mit Dir
Für die unter Euch, die mit ihrem Online-Kurs durchaus zufrieden sind, aber doch irgendwie ins Stocken kommen, empfiehlt Simone die Basis unberührt zu lassen. Und zusätzliche 1:1 Beratung anzubieten, die deutlich hochwertiger und damit auch preisintensiver ist. Außerdem wachsen Deine Kunden mit Dir. Vielleicht hilft ein Upgrade-Modul dabei auch, das Wachstum Deiner Kunden anzufeuern und es für Deine Bestandskunden zu einem vergünstigten Preis anzubieten. Oder aber mit Live-Elementen neuen Schwung in die Bude zu bringen.
Hab Spaß mit Deinen Produkten
Geh den Schritt in die Optimierung, bevor du wieder einen neuen Kurs starten willst, weil der Bestehende noch nicht durchgestartet ist. Immerhin musst du so nicht bei null beginnen. Du kannst auf dem Großteil aufbauen. Detailliertes Futter für dieses Vorgehen findest Du by the way in Simones Podcast „Scale with Ease“. Gib Deinem Online-Kurs eine echte Chance. Denn Online-Kurse sind echt mega, aber noch viel besser, wenn sie gut für Dich funktionieren. Bist Du überzeugt von Deinem Produkt und investierst in die Optimierung, wirst Du Dich irgendwann gar nicht mehr fragen, wie Du ihn denn nur verkauft bekommst, weil Du das tust, was Dir Spaß macht.
Gib Deinem Online-Kurs eine echte Chance
Es gibt nicht wenige Unternehmer, die vom Launchen so fertig sind, dass sie gar keine Energie mehr für ihren Kurs haben. Und das kann doch nun wirklich nicht der Sinn der Sache sein. Für die richtigen Menschen ist dein Kurs der Hammer. Nur müssen diese Menschen davon erfahren. Weshalb sich die Optimierung immer lohnt. Wäre doch viel zu schade, wenn genau diese Menschen diesen perfekt passenden Online-Kurs nie zu Gesicht bekommen.
Shownotes: