Mein Start in die Selbstständigkeit – Recap


Vor genau zehn Jahren war ich noch fest angestellt. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich mein kommunikationswissenschaftliches Studium schon eine Weile in der Tasche und war in verschiedenen mittelständischen Unternehmen in Leipzig tätig. Zuletzt in einer großen Nachrichtenagentur als Social Media Beraterin, für die ich regelmäßig zwischen Leipzig und Berlin hin- und herpendelte. 2011 war der Social Media Kosmos noch nicht so sehr etabliert. Heute ist er gar nicht mehr wegzudenken und kaum ein Mensch, kann ohne existieren. Zehn Jahre zuvor schwappten Twitter, Facebook und YouTube ganz allmählich nach Deutschland. Learning by Doing war das damalige Motto, denn Handlungsanweisungen gab es nicht wirklich.

Große Herausforderungen für neue Berufsbilder

Das Berufsbild des Social Media Managers war super neu. In der Nachrichtenagentur hatte ich mit diesem Job einen nicht ganz so leichten Stand, denn ich durfte meine eigene Anstellung immer wieder verteidigen. Heute kann ich das besser nachvollziehen. Denn die Geschäftsführung konnte damals einfach nicht verstehen, was ich eigentlich mache. Obwohl ich es immer wieder erklärt habe. Wie Du Dir vorstellen kannst, war ich zu diesem Zeitpunkt nicht so happy. In meinem Mini-Büro grummelte die ganze Zeit der Server vor sich her und mein Laptop war langsamer als eine Riesenschildkröte an Land. Zudem habe ich mich nicht wertgeschätzt gefühlt, was auch daran lag, dass ich keinen Mut hatte es anzusprechen.

Volle Einsatzbereitschaft auf Basis von Angst

Kurz bevor ich im Dezember 2010 diese Anstellung verlassen habe, hatte ich Geburtstag. Diesen habe ich als überzeugte Nichtraucherin in einem kalten Raucherzimmer in einem Hotel in Frankfurt verbracht. Um Mitternacht schaute ich auf mein Handy und durfte feststellen, dass keine einzige Gratulation aufpoppte. Das lag einfach daran, dass ich für diese Nachrichtenagentur ein ganzes Jahr in Aktion war und meinen gesamten Fokus darauf ausgerichtet habe. Was ich wiederum aus der Angst heraus tat, diesen Job zu verlieren. Mein größter Alptraum bezog sich darauf, als Akademikerin bei der Agentur für Arbeit zu sitzen.

Wenn der Körper plötzlich streikt

Nachdem ich meinen Geburtstag allein verbracht habe und kaum eine Gratulation erhaschen durfte, hat das in mir so Einiges bewegt. Kurz danach wurden wir Mitarbeiter über Weihnachten in unsere Betriebsferien geschickt. Ferngesteuert wie ein Roboter ging ich nach Hause. Dort angekommen, brach es wortwörtlich aus mir heraus. Ich konnte nicht mehr aufhören mich zu übergeben. Voller Sorge, dass ich umkippen könnte, rief ich den Notarzt, der mich dann auch mit in die Klinik nehmen wollte. Meine Antwort: „Mhh, da brauche ich aber noch meinen Firmenlaptop und das Firmenhandy, weil wir gerade ein Adventskalender Gewinnspiel auf Twitter laufen haben.“ Der Notarzt grinste und packte mich gedanklich direkt in eine Kategorie.

Erst der Job, dann die Gesundheit?

Mein erster Anruf galt meinem Chef, dem ich erklären wollte, dass ich krank sei. Noch bevor ich fortfahren konnte, unterbrach er mich und wollte von mir wissen, was nun aus dem Gewinnspiel werden würde. Und obwohl er vom Notarzt und meinem Zustand wusste, ging es ihm nur darum sicherzustellen, dass das Gewinnspiel weiterlaufen würde. Genau das sicherte ich ihm auch zu. Direkt zu Beginn des neuen Jahres, betrat ich das Büro und wusste, dass irgendwas nicht stimmen würde. Die Stimmung war merkwürdig und manche Kollegen weinten irgendwo in der Ecke. Wobei das leider auch sonst immer mal vorkam.

(Alp)-Träume können wahr werden

Mein seltsames Gefühl bewahrheitete sich. Es wurden einige Entlassungen vorgenommen und auch ich zählte dazu. Mein größter Alptraum wurde zur Wirklichkeit. Die arbeitslose Akademikerin, die sich bei der Agentur für Arbeit anhören muss, dass ihre Vermittlungschancen sehr bescheiden aussehen. Anschließend traf ich mich mit einer ehemaligen „Fast-Kollegin“ aus der Nachrichtenagentur. Diese Frau war vor mir in der Agentur und ich übernahm ihren Laptop. Das Schildkröten-Teil. Durch das verbliebene Etikett konnte ich ihren Namen erkennen und ihr Hörbuch zurückgeben, was sie einst im Laptop vergessen hatte.

Aus der Arbeitslosigkeit in die Selbstständigkeit

Also schrieb ich sie über Xing an und wir verabredeten uns für die Übergabe. Sie erzählte mir von ihrer Selbstständigkeit, die sie auf Basis ihrer Arbeitslosigkeit einschlug. Das brachte mich zum Nachdenken und inspirierte mich dazu über mein eigenes Business nachzudenken. Damals erhielt ich eine Förderung, die ich bis heute als super bereichernd empfinde. Meinen Fokus legte ich weiterhin auf Social Media. Einfach deshalb, weil ich gar keine Ahnung hatte, was ich sonst noch tun könnte.

Platziere Dich auf einem Markt mit einem echtem Bedarf

Und voilà, wir haben das erste Learning. Denn ich war deutlich zu früh auf dem Markt unterwegs. Im Spätsommer 2011 begann ganz offiziell meine Selbstständigkeit und die wenigsten Unternehmen hatten ein Bewusstsein für die Notwendigkeit von Social Media. Stattdessen war der Markt so gestrickt, dass ich den Unternehmen als Beraterin klarmachen musste, warum Social Media so wichtig ist. Wenn Du Dich also selbstständig machst, empfehle ich Dir einen Markt zu wählen, bei dem es einen echten Bedarf gibt. Ich selbst hatte damals Glück, bin in die direkte Akquise gegangen und war nicht gerade scheu.

Warte nicht auf eine gute Gelegenheit – Ergreife sie

Gleichzeitig habe ich nach einer Möglichkeit gesucht, wie ich mein Wissen diesbezüglich weitergeben kann. Das hat mir schon immer Spaß gemacht. Auch damals in der Nachrichtenagentur konnte ich mich durch ein Schwesterunternehmen mit dem Seminar-Markt vertraut machen. Also habe ich mich bei verschiedenen Seminar-Anbietern beworben und bin auf eine geniale Gelegenheit gestoßen. Dieser Auftraggeber hat super viel Vertrauen in mich gesetzt und mir einen zehntägigen Auftrag für eine Online-Marketing-Schulung mit einer großen Gruppe angeboten. Mit der Besonderheit, dass die neun Stunden pro Tag online stattfinden.

Online-Marketing auf Basis von E-Learning

Daraufhin dachte ich mir: „Klingt verrückt, das mache ich.“ Das war der Startschuss für das, was mich in meinem Business auch heute noch stark beschäftigt. Online-Marketing auf Basis von E-Learning und das mit einer großen Gruppe. Ich überlegte mir Lernspiele, Methoden zur optimalen Wissensaufbereitung und Rückfragen zur Aktivierung der Gruppe. Das war damals so außergewöhnlich, dass sich das im Unternehmen super schnell rumgesprochen hat. Und auch meine Kollegen, die im Unternehmen andere Themen lehrten, kamen auf mich zu und baten mich um Tipps und das Teilen meiner Methoden.

Hinter Deiner Freude steckt Deine Superkraft

Damit kommen wir auch direkt zum nächsten Learning. Wenn Du merkst, dass Dinge, dir leicht fallen und Dir Spaß machen, solltest Du aufmerksam werden. Denn meistens steckt dahinter Deine geheime Superkraft, die Dir vielleicht gar nicht bewusst ist. Dass was uns Menschen Spaß macht, ist genau das worin wir besonders gut sind. Ich weiß, dass ich echt gut darin bin, Wissen zu vermitteln. Schon allein deshalb, weil es mir wirklich Spaß macht. Damals habe ich der Fähigkeit es anderen Kollegen beibringen zu können noch misstraut. Hallo Selbstzweifel. Gleichzeitig kannst Du darauf achten, zu welchen Themen Du besonders viele Rückfragen erhältst. Nach dem Motto: „Wie machst Du das denn?“ Ein weiteres Zeichen, dass es hier einen Bedarf gibt.

Entdecke und erkunde Deine Business-Szene

Ich habe damals also meine Kurse gemacht, ein paar Kunden betreut und parallel Podcasts gehört. Bei diesen Podcastern handelte es sich meist um Menschen, die schon voll in der digitalen Szene angekommen waren. Sie erzählten davon, dass sie ihr Wissen aufnehmen, es einmal aufbereiten und schließlich als Online-Kurs verkaufen. Das fand ich super faszinierend und wollte es ebenfalls ausprobieren. Das Thema? Social Media, was sonst. Mit dem Titel „Das Social Media Sommercamp – lerne in achte Wochen alles, was Du über Social Media wissen musst“. Ich entwickelte einen Lehrplan, der auf meiner bisherigen Arbeit für den Seminar-Anbieter fußte.

Der perfekte Online-Kurs ohne Abnehmer

Was muss der Andere alles wissen? Genau diese Frage stellte ich mir. Daraufhin bereitete ich den gesamten Online-Kurs vor. In meiner Freizeit habe ich die Videos zum Thema „Social Media & Co.“ vorbereitet und anschließend ging es ans Vermarkten. Und obwohl ich schon damals mit Automatisierung gearbeitet habe, verkaufte sich der Kurs einfach nicht. Warum? Weil da keine Community war, mit der ich vorher gearbeitet habe. Keine E-Mail Liste und Menschen, die mir ihr Vertrauen schenkten. Mal ganz davon abgesehen, dass geballtes Wissen nicht unbedingt attraktiv für die Kunden ist. Im Gegenteil. Viel attraktiver ist es, wenn Dein Kunde kompakt auf den Punkt das Wissen von Dir bekommt, was er braucht.

Verändere Deinen Fokus gemeinsam mit Deiner Community

Das Thema Online-Kurs stellte ich zur Seite und machte einfach weiter. Es wurde parallel dazu immer deutlicher, dass ich zu einem E-Learning-Fan mutierte und auch Webinare immer populärer wurden. Sodass ich mir überlegte meinen Fokus einfach darauf auszurichten. Und obwohl ich Spaß daran hatte, waren da auch Zweifel, ob ich damit wirklich Geld verdienen kann. Also gab ich zwei kostenlose Webinare. Eins zum Thema „Social Media zeitsparend pflegen“. Das Andere war ein Webinar über Webinare. Anschließend verglich ich das Interesse anhand der mitwirkenden Teilnehmer und das Webinar über die Webinare gewann mit großem Abstand.

Lass Dich in Deinem Prozess professionell unterstützen

Dadurch wurde mir bewusst, dass das Thema einen klaren Marktwert hat. Es gab also einen Bedarf. An diesem Bedarf hatte ich Spaß und ich konnte es sogar gut. Um aber so richtig in die Umsetzung zu kommen, heuerte ich meinen allerersten Coach an. Damals für 3.000 €, was so ungefähr mein gesamtes Kapital ausmachte, dass ich dafür locker machen konnte. Vier Beratungsstunden, die echt preisintensiv waren, mich aber so befeuert haben, dass sie jeden Cent wert waren. Innerhalb von einer Woche baute ich eine Website auf, sowie Angebote und Webinare. Plötzlich waren da Menschen, die einen Bedarf hatten und Produkte von mir kaufen wollten.

Da war doch aber dieser Online-Kurs, den ich einst erstellt habe? Der sich allerdings nicht verkaufte. Was nun? Das verrate ich Dir im nächsten Beitrag. Also bleib dran und stay tuned.

Die nächsten Impulse und Learnings warten schon auf dich.

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