So wirst Du zum Storyteller (Storytelling Teil 2)

Na, wie schaut’s aus? Hast Du Deine Hausaufgaben gemacht? Der vorherige Part zum Thema Storytelling hat sich mit den Basics eines guten Redners befasst. Denn alle großen Redner haben ja diese eine Sache gemeinsam – sie erzählen Geschichten. Und diese sind in der Regel klar, schnell und kurz erklärt. Aber vor allem transportieren sie Emotionen. Wenn Du Dir Deine eigene Datenbank angelegt hast, mit Geschichten, die sich durch Dein Leben ziehen oder die Dir von Anderen immer wieder erzählt wurden, hast Du bereits den Grundstein gelegt. Und auf diesen gilt es aufzubauen.

Suche nach einem Aha-Effekt

Wenn Du diese große Datenbank an eigenen Geschichten vor Dir siehst, darfst Du nun jede Einzelne rekonstruieren und nach einem „Aha Effekt“ bzw. einem Learning suchen. Was hast Du aus dieser Geschichte gelernt? Siehst Du eventuell eine Verbindung zu Deinem heutigen Business? Es kann durchaus passieren, dass der Aha-Effekt nicht unmittelbar zu sehen ist. Wie bei Ute und mir. Kleiner Reminder zu Ute – Laptop-Vorgängerin, Hörbuch vergessen, Treffen, Motivation für eigene Selbstständigkeit.

Diesen einen Aha-Moment gab es hier auch nicht. Klar haben sich zwei Menschen mit einer ähnlichen Hintergrundgeschichte gefunden und die eine Person, konnte die, Andere mit ihrer Motivation zum eigenen Handeln anregen. Aber im Grunde ist das eher eine Geschichte, die zu meinem heutigen Business und dessen Entwicklung hinführt. Eine „Side-Story“ sozusagen.

Anders war es mit dem „Meckern und Jammern verboten“-Arbeitsvertrag. Denn dieser Vertrag hat in meinem Leben unglaublich viel verändert. Ich habe gelernt Dinge viel schneller loszulassen, mich von meinem Ärger zu trennen und lösungsorientierter zum Agieren, was für meine Selbstständigkeit unabdingbar ist. Unterteile also Deine Geschichten. Wo findet sich der Aha-Effekt und wo nicht? Learnings sind für den Zuschauer wichtig.

Das bedeutet nicht, dass die Geschichten ohne Aha-Moment ins Nirwana trudeln müssen. Du kannst sie in Dein Repertoire aufnehmen und nebenbei einstreuen lassen, bspw. auf der eigenen Homepage, in Interviews oder einem Podcast. Außerdem lege ich Dir die Untergliederung nach Emotionen ans Herz. Du könntest jede Geschichte mit der passenden Emotion versehen, indem Du sie kategorisch vor den Titel packst – witzig, dramatisch, menschlich, verletzbar etc. Gute Erzähler arbeiten mit Emotionen.

Bediene die Emotion-kette

Vielleicht fragst Du Dich gerade, wie das gehen soll, diese Klassifizierung mit den Aha-Momenten und verbundenen Emotionen. Werfen wir einfach mal einen Blick auf meine Content-Datenbank. In meiner Kategorie „witzig“ findet sich bspw. meine erste Yoga-Stunde wieder. Unfassbar viele schöne und grazile Frauen um mich herum, die ihre Yoga-Einheit super easy über die Bühne gebracht haben und dann ich. Bei mir gab es einen kleinen Plumps, wenn ich meine Körperteile abgelegt habe, während man beim Rest ein zartes Nichts gehört hat. Zur Erzählkunst gehört es, dass Andere sich in Dir wiedererkennen.

Ich fühlte mich in meine Schulzeit zurückversetzt als ich mit leichtem Übergewicht den Leichtathletik-Unterricht ein wenig ungeschickt „bereicherte“. Was durfte ich dabei lernen? Meinen Perfektionismus zurückzunehmen und nicht alles sofort einwandfrei können zu wollen. Yoga entwickelt sich im Laufe der Zeit, mittlerweile habe ich den Dreh immer besser raus. Das dauert eben eine Weile und das ist auch im Business nicht anders.

Hinter jeder Geschichte steckt ein Learning

Ich habe natürlich auch etwas Dramatisches im Petto. Zum Beispiel, wenn ich an einen meiner Geburtstage zurückdenke, an dem sich kein Mensch bei mir gemeldet hatte, weil ich nur noch gearbeitet habe. Damals war ich in einer Festanstellung, bin gependelt, habe abends meinen Firmenlaptop mit nach Hause genommen und war morgens die Erste im Büro.

Ich habe meine Freundschaften sehr schleifen lassen und mich nicht mehr um meine Freizeit gekümmert. Mein Learning kam erst an die Oberfläche als sich an meinem Geburtstag niemand mehr gemeldet hatte. An dem Tag wo man es gewohnt ist, dass da andere Menschen sind und Dich beglückwünschen, an Dich denken und Dich an ihren Gefühlen zu Dir teilhaben lassen. Aber da war niemand.

Von dramatisch bis witzig

Und auch auf gesundheitlicher Ebene hat sich das bemerkbar gemacht. Ich habe diese Emotionen tagelang mit mir herumgeschleppt bis sie wortwörtlich aus mir herausgebrochen sind. Und das an meinem letzten Arbeitstag vor den Ferien. Alles, was ich zuvor in mich reingefressen hatte, kam raus. Vielleicht etwas unsexy, aber es hörte nicht auf. Ich rief den Krankenwagen, weil ich Angst hatte umzukippen.

Der Notarzt wollte mich mitnehmen und ich willigte ein, aber nur wenn ich doch bitte noch mein Firmenhandy und den Laptop mitnehmen dürfte, schließlich lief zu der Zeit ein Gewinnspiel. Dramatisch, oder? In die menschliche Kategorie gehört hingegen mein Umzug von „West nach Ost“, 1996. Ich selbst hatte bis dato nie einen Bezug zu dieser Spaltung, als ich dann aber in Leipzig in die Schule ging, war ich der „Wessi“, der deshalb sogar gemobbt wurde. Auch das war ein gigantisches Learning. Ich stand trotzdem jeden Morgen auf, motivierte mich und versuchte meine Mitmenschen zu überzeugen, dass ich nichts Besseres sei, nur weil ich im Westen geboren bin.

Verletzlichkeit ist (D)eine Stärke

Du könnest Dich natürlich auch verletzbar zeigen. Genauso wie ich, die jahrelang in Mathe nur eine vier erreichte. Diese Mathematikschwäche, verhalf mir wiederum zu einem meiner größten Business-Durchbrüche. Denn ich habe mich damals als Co-Autorin für Tobias Beck, einem der größten deutschen Motivationsredner, beworben. In die Betreffzeile habe ich geschrieben: „In Mathe hatte ich immer nur ne vier, aber schreiben kann ich.“ Und Tobi hat meine Verletzbarkeit (gekoppelt mit meinem Humor) wahrgenommen und so kamen wir beide zusammen. Genau aus dem Grund, weil ich mich so verletzlich gezeigt habe.

Best Practice Beispiele für & aus Deiner Branche

Es ist übrigens auch super sinnvoll, nach Best Practice Beispielen zu suchen, die für Deine Branche relevant sind. Als Trainerin für Online-Marketing kann ich mittlerweile einen ganzen Lkw voll Storys packen, von anderen Unternehmen und Menschen, wie man dies oder jenes umsetzen kann. Und das hilft mir wiederum bei der Betreuung des Marketing-Masterminds Podcast. Denn darauf muss ich mich kaum noch vorbereiten, weil ich zu den meisten Themen, x-Geschichten parat habe und diese einbringen kann. Genauso wie bei Vorträgen oder Interviews. Die Content-Bibliothek, die Du Dir aufbaust, erlaubt es Dir Deine Geschichten in Nullkommanix abzurufen. Der Aha-Effekt per Fingerschnips sozusagen.

Erzähle es Deinem Freund

Manche Geschichten dienen nur der Unterhaltung, manche Geschichten dienen aber auch dazu Deinem Kunden ein Learning zu vermitteln. Beachte also, dass Deine Geschichten einfach sind und dass sie eine Relevanz bzw. einen Anknüpfungspunkt haben. Entweder einen Aha-Effekt oder einen Unterhaltungseffekt, der Deiner Rede dient. Die Geschichten müssen Farben und Emotionen transportieren. Erzähle sie am besten so, wie Du sie auch einem Freund erzählen würdest. Denn genau das sind die idealen Geschichten. Das sind die Geschichten, die wahrhaftig sind und dementsprechend im Gedächtnis Deines Gegenübers bleiben.

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Alle Folgen in der Übersicht:
Episode 1 Wie Du Storytelling für Dein Marketing nutzt
Episode 2 So wirst Du zum Storyteller
Epsiode 3 Storytelling für Produkte – so gehts

Shownotes:
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