Insbesondere Einzelunternehmer müssen auf ihre Kräfte und Ressourcen achten. Deshalb spielt die Skalierung bei Entrepreneuren eine immer größere Rolle. Wie kann man den Umsatz steigern, ohne den eigenen Aufwand ebenfalls erhöhen zu müssen? Bei dieser Frage spielen insbesondere kostenpflichtige Workshops eine immer größere Rolle. Im Interview mit Gordon Schönwälder spreche ich mit ihm über Energiemanagement, ausbrennen, und neue clevere Geschäftsansätze, die Gordon seine Energie zurückgebracht haben.
Wie skaliere ich mein Business so, dass ich meine Zeit noch effizienter einsetzen kann, um meine Produkte zu kreieren und zu verkaufen? Diese Frage beschäftigt wahrscheinlich jeden Entrepreneur. Und dabei spielen Workshops eine super vielversprechende Rolle. Zur Beantwortung dieser Frage erhalte ich in diesem Beitrag tatkräftige Unterstützung von Gordon Schönwälder. Gordon ist Podcast-Experte, (m)ein sehr beliebter Interviewpartner und die Stimme, die Dich im Intro meines Podcasts jedes Mal aufs Neue begrüßt. Dabei gewährt er sehr persönliche Einblicke in seine Lebensgeschichte und zeigt Dir, wie Du mit Deiner Energie sinnvoll haushalten kannst, auf Dich und Deine Bedürfnisse zu hören lernst und wie Du Dich als Unternehmer vor dem befürchteten Ausbrennen schützen kannst.
Inhaltsverzeichnis
Die Tücken eines Helfersyndroms
2011 ging Gordon mit seinem Podcast „Lösungsmittel“ erstmals an den Start. Als Live-Coach dachte er damals allen Menschen helfen zu wollen und zu können. Dabei muss er selber schmunzeln und führt auf sarkastische Weise an, wie großartig diese Idee doch war. Zwischenzeitlich probiert er sich dank therapeutischem Hintergrund im Bereich Touchpoint Marketing aus. Leider war die damalige Zeit noch nicht reif für Gordons Ideen. Also rückte das Podcast-Thema wieder in den Vordergrund und auf dieser Basis entstand sein unternehmerisches Baby namens „Podcast-Helden“.
Depressionen haben viele Gesichter
Gordon war nicht nur mein erster Podcast-Hörer und die Person, die mir den entscheidenden Stupser gegeben hat, um loszulegen, sondern auch ein stetiger Begleiter innerhalb der letzten zehn Jahre als selbstständige Webverbesserin. Und obwohl wir auch nach monatelanger Funkstille immer wieder mit jeder Menge Gelächter andocken können, haben wir in den letzten Jahren sehr wenig voneinander gehört. Gordon stellt klar, dass das einen entscheidenden Grund hatte, da er viel Zeit mit sich allein verbringen musste. Diese Isolation fußte auf der Diagnose „Depression“. Und obwohl er es als eine düstere Zeit beschreibt, gibt er auch zu, dass ihm hätte nichts Besseres passieren können, als das ihm jemand klarmacht, dass diese trübe Wahrnehmung seines Lebens nicht die Realität sein muss.
Raus aus dem (unternehmerischen) Überlebensmodus
Leistungsdruck spüren wir vermutlich alle mal. Und natürlich wollen wir die Erwartungen unserer Kunden erfüllen. Auch Gordon kennt diese Gefühle. Er selbst beschreibt sein damaliges Business-Erleben wie eine Rafting-Tour, bei der er wie ein Wilder paddelt und darauf hofft nicht zu ertrinken. Weder die Fahrt, noch die Aussicht konnte er genießen. Zwischenstopps wurden auch nicht einlegen. Gordon fand sich in einem konstanten Überlebensmodus wieder. Und dieser funktionierte. Weshalb er niemals auf die Idee gekommen wäre, an Depressionen zu leiden. Schließlich zog er stetig durch. In seiner Welt sah er depressive Menschen aufgrund einer Antriebsminderung als diejenigen, die weder aufstehen können, noch in der Lage sind sich die Zähne zu putzen. Heute weiß er, wie viele Gesichter eine Depression haben kann.
Zwischen Persönlichkeitsentwicklung und äußeren Erwartungen
Gordon wollte daraufhin ein Konzept erstellen, indem er mehr auf sich achten kann, Entschleunigung erlebt und seine Bootstour freiwillig machen darf. Um auch hin und wieder die Natur zu genießen. Innerhalb dieses Change-Prozesses möchte Gordon auch im Rahmen der Podcast-Helden einmal „feucht durchwischen“, um anschließend sortieren zu können, was darf wieder rein und was bleibt draußen. Dabei unterstütze ich Gordon als sein „Partner In Crime“. Auch ich glaube, dass es wahnsinnig herausfordernd ist an sich selbst zu arbeiten und in gleichem Maße den Anforderungen der Außenwelt gerecht zu werden.
Omnipräsenz kann auch schiefgehen
Gordon ist vermutlich für viele als die „bunte Rampensau“ bekannt, der wahnsinnig viel tut und macht. Vermutlich erzeugt dieses Image aber auch eine Menge Druck. Gordon verdeutlicht, dass diese zwei Seiten der Medaille zu einem Konflikt geführt haben. Für Andere ist er super präsent, für sich selbst hat er erkannt, dass ihm das „Nein sagen“ unfassbar schwerfällt. Hatte jemand eine Idee, hat Gordon sie durchgezogen. Gleiches galt für seine eigenen Ideen. Sofort musste eine Landingpage her. Darauf musste dann auch direkt der gesamte Tag verwendet werden. Dass man so nicht dauerhaft arbeiten kann, ist ihm heute bewusst. In den Jahren zuvor war das nicht so.
Konzentriere Dich auf das, was Dir Spaß macht
Natürlich schmeichelt es uns Menschen gebraucht zu werden. Damit steigt aber häufig auch der Druck präsent, verfügbar und leistungsfähig zu sein. Über viele Jahre hinweg war Gordon in seiner Nische als Podcast-Experte allein. Das hat sich natürlich in der Vergangenheit verändert. Und mit den anderen Experten kamen auch vermehrte Selbstzweifel. Heute geht es Gordon vor allem darum, die wenigen Sachen zu machen, auf die er wirklich Lust hat. Social Media Aktivitäten wurden heruntergefahren und das Webinar-Interesse rückte wieder in den Vordergrund.
Die heilsame Dynamik einer Gruppe
Vermutlich wurde dieses Interesse auch geweckt durch eine Spontanaktion, bei der Gordon im Rahmen von „Mein bestes Jahr“ für eine vermeintlich kleine Gruppe virtuell über sein Steckenpferd – das Podcasten referierte. Am Ende erwarteten ihn statt einer Handvoll Menschen, mehr als 60 Zuschauer. Er musste im Handumdrehen sein Konzept anpassen. Denn es war klar, dass die individuelle Betreuung den Rahmen sprengen würde. Gordon switchte zwischen Wissensvermittlung und „Show-Cooking“. Was so gut ankam, dass er mit jeder Minute euphorisierter wurde. Da kam der Gedankenblitz auf, doch einfach eine Gruppe zu starten. Denn diese Form der Interaktion gab ihm jede Menge Energie und ein Honigkuchenpferd artiges Grinsen im Gesicht.
Befreie Dich von Energievampiren
Daraufhin bastelten wir in kürzester Zeit an einem passenden Produkt. Es gibt viele Kunden, mit denen man arbeiten kann, entscheidend ist doch aber in welcher Zusammenarbeit Energie erzeugt und nicht ausschließlich entzogen wird. Mittlerweile legt Gordon weniger Wert auf die Skalierbarkeit, also der vermeintliche Millionenbetrag der es angeblich sein muss. Sondern viel mehr auf das Gefühl und die Qualität, die im Rahmen seiner Arbeit zu ihm fließt. Eine Stunde im 1:1 Gespräch ist auch in einer Gruppenkonstellation immer noch eine Stunde. Allerdings bedeutete das 1:1 für Gordon enorme Einbußen an Energie und Kraft. Das hatte nichts mit seinem Gegenüber zu tun, sondern mit dem Setting. Aber nicht nur, dass Gordon in Zusammenarbeit mit Gruppen auftankt, er liebt es auch miteinander zu lernen und den gegenseitigen Support zu fördern.
Passe Dein Business Deinen Bedürfnisse an
Diese Erkenntnisse führten dazu, dass Gordon in Kürze mit seinem Sommercamp an den Start geht. Am 11.06.2021 beginnt sein 30-tägiges Podcast-Camp, bei dem nicht nur Wissensvermittlung und Interaktion stattfindet, sondern auch Q&A Sessions. Es geht darum gemeinsam an einem Ziel zu arbeiten. Das reine Konzept ist zwar in wenigen Stunden erstellt, für die Umsetzung plant er gemeinsam mit seinen Kunden aber etwas mehr Zeit ein. Gordon setzt dabei auf ein offenes Gruppenprogramm, indem im späteren Verlauf auch Neuankömmlinge hinzustoßen können. Diese Variante bevorzugt er ganz deutlich gegenüber einem fixen Launch-Termin.
Beziehungspflege dank Webinaren
Sich selbst innerhalb seines Business besser kennenzulernen und seine Strukturen und Prozesse entsprechend anzupassen, führt auch langfristig zu viel mehr Begeisterung. Und diese Begeisterung zieht wiederum Deine Kunden an. Dadurch ergeben sich Weiterempfehlungen. Besser gehts doch eigentlich kaum, oder? Oh doch. Vor allem aus meiner Perspektive. Denn Gordon hat seine Webinar-Liebe wieder für sich entdeckt. Schon allein deshalb, weil es ein „saugeiler Call-to-Action“ für jeden Podcast ist. Bei einem Podcast dreht sich alles um die asynchrone Kommunikation und doch findet Beziehung pur dabei statt.
Verknappung führt zu Verbindlichkeit
Bei Webinaren ist das nochmal anders. Denn dort finden die Teilnehmer Austausch on top. Und wenn sich jemand in Deinem Webinar anmeldet, kommt er in Deine Liste. Damit wird er zu Deinem Kontakt. Klar ist es auch bei Instagram und Facebook schön, wenn jemand Dein Fan geworden ist. Aber es handelt sich nicht um die gleiche Verbindung und Intensität wie bei den Webinaren. Gordon berät dahingehend immer zu überlegen, was der nächste logische Schritt für die Kunden seiner Kunden ist. Und sie dementsprechend abzuholen und mitzunehmen. Dabei ist er auch ein Fan der Verknappung. Denn in die Facebook-Gruppe kannst Du auch noch nächste Woche eintreten und die Rückmeldung in einem Monat abliefern. Ist Dein Webinar aber an Tag X, dann ist es eben dort. Nicht früher und nicht später.
Vertraue Deinem Prozess
Gordon weiß zwar noch nicht genau wohin die Reise geht, aber mittlerweile weiß er genau was ihm bei so einer Reise wichtig ist und worauf er verzichten kann. Und wenn Du Teil dieser Reise sein willst, kannst Du Dich einfach bei ihm melden. Ob nun für das Sommercamp oder alle nachfolgenden Projekte.
Ganz viel Freude dabei!
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Shownotes:
Gordons Website
Gordons neues Gruppenprogramm