Wie Webinare den Wert Deiner Online-Kurse erhöhen – Interview mit Marit Alke

Online-Kurse eignen sich nicht nur im automatisierten Format, um regelmäßiges Einkommen zu generieren. Sie sind zudem einwandfrei geeignet für betreute Programme, im Gruppenformat und sogar für kleinere Tutorials. Marit Alke ist Expertin auf diesem Gebiet. Unter dem Begriff des Online-Kurses unterscheidet sie zwischen Selbstlernkursen und betreuten Gruppenkursen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt starten und unter dem Fokus einer Community ablaufen.

Hautnahes Miteinander oder automatisiertes Lernen?

Online-Seminare beschreiben hingegen für viele Menschen vornehmlich das hautnahe miteinander Lernen bzw. längere Abschnitte, die im Live-Format, also synchron stattfinden. Asynchrone Elemente zielen eher auf die Videos oder das Forum ab, aka die Elemente, die Deiner freien Zeiteinteilung unterliegen. Ursprünglich waren Webinare einmal als Online-Seminare gedacht.

Interaktive Online-Workshops

Heute entsprechen Webinare eher einer Art Vortrag, als dass sie ein super interaktives Seminar abgeben. In Webinaren gibt es trotzdem Interaktion, aber sie rückt eher in den Hintergrund. Um diesem Begriffs-Wirrwarr entgegenzuwirken, nutzt Marit deshalb am liebsten „Online-Workshops“ in der Kommunikation mit ihrer Community, wenn sie auf die Interaktion in der Gruppe abzielt. Gestalterischen Freiraum lieben wir beide, ob nun inhaltlich oder begrifflich.

Komplexe Themen benötigen optimale Unterstützung

Menschen kaufen Online-Kurse, weil sie die Hoffnung haben, dass ihnen mit ihrem Anliegen geholfen wird. In ihrer vorherigen Anstellung in der Bayer AG war Blended-Learning super en vogue. Dort stellte man fest, dass reines e-Learning nicht wirksam ist. Menschen allein mit ihren Lernmaterialien zurückzulassen, brachte keinerlei Effekt. Damals dachte man, e-Learning könnte all die „teuren“ Live-Trainer ersetzen. Pustekuchen, denn sämtliche Mitarbeiter waren sowas von demotiviert in Aktion zu treten. Lernende mit komplexen Themen allein zu lassen, war ein Schuss in den Ofen.

Bringe Deine Teilnehmer in die Umsetzung
Seither hat sich glücklicherweise einiges getan. Viele verschiedene Lehrmethoden laufen nebeneinander ab und ergänzen sich optimal. Für den Markt der Solopreneure scheint es jedoch so, dass wir wieder bei null anfangen müssen. Hauptsache passives Einkommen, so wenig Live-Präsenz, wie nur möglich, und dabei richtig viel Geld verdienen. Marit stellt klar, dass dieses Motto ein absoluter Mythos ist. Gerade bei Selbstlernkursen ist es sehr herausfordernd alles didaktisch so zu gestalten, dass der Anwender sofort in die Umsetzung kommt.

Das schnelle Geld bringt keine Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit ist das, was die Kunden kaufen. Wir wollen doch, dass sich unsere Kunden entwickeln, oder? Natürlich gibt es auch die Sorte Unternehmer, die das schnelle Geld sieht und nicht primär das beste Lernerlebnis für ihre Nutzer anstrebt. Aber unter diese Kategorie zähle ich Dich nicht. Immerhin liest Du noch mit. Nachhaltigkeit gelingt Dir also dann, wenn Du Dich zumindest für den Fortschritt interessierst und diesen (irgendwie) begleitest.

Beleuchte die Mehrwerte Deines Kurses
Deine Kunden kaufen Deinen Online-Kurs ja auch deinetwegen. Wegen Deiner Persönlichkeit und Deinem Wesen. Können Sie Dich auch während der Bearbeitung des Kurses erreichen? Auch das wäre ein weiteres Kaufargument, weil es den wahrgenommenen Mehrwert erhöht. Manche Angebote zielen auch gar nicht auf eine Gruppenerfahrung ab, hier gilt es gut zu differenzieren, sowohl für Dich und Deine Wunschkunden als auch für die Menschen, die auch Dich zu kommen.

Der Live-Effekt der Webinare
Webinare eignen sich hervorragend dafür, Deine Teilnehmer zu betreuen und aktiv für sie da zu sein. Das gilt für einzelne Tage, aber auch für mehrere Wochen. Da sie aber immer zu bestimmten Zeiten stattfinden, werden nie alle Teilnehmer live dabei sein können. Klar gibt es dann eine Aufzeichnung, aber der Live-Faktor fehlt und auch die Beantwortung der Chat-Fragen des Trainers könnten für die Nachholer zur echten Zumutung werden.

Wähle geeignete Zeiten für Deine Community
Als absoluten Pluspunkt erzeugen Webinare viel Motivation, sie geben Rückendwind und kreieren ein Wir-Gefühl. Zumal die intensive Verbindung zum Trainer gestärkt wird. Als Marit das erste Mal mit Webinaren arbeitete, bildete sie kleine Gruppen und wollte für alle Teilnehmer den einen passenden Termin finden. „Nie wieder“ schmunzelt sie. Stattdessen legst Du als Referent die Zeitpunkte fest und packst sie auf Deine Verkaufsseite. Beginnst Du mit dem Diskutieren, hört das nie wieder auf.

Schicke Deine Teilnehmer in die Eigenverantwortung
Obwohl Marit ihre Live-Präsenz reduziert hat, unterstützt sie ihre Kunden nach wie vor bei der Zusammenstellung kleinerer Erfolgsteams. Dabei schickt sie ihre Teilnehmer in die vollkommene organisatorische Eigenverantwortung. Marit startet in ihren Programmen mit einem Auftakt, wo das Kennenlernen im Fokus steht. Dort wird die Vorfreude befeuert. In der Mitte gibt es dann ein Q & A Webinar, genauso wie am Ende, dass den krönenden Abschluss bildet und die jeweiligen Erfolge feiert. Der Rest der Kommunikation läuft intensiv in einer Facebook-Gruppe ab oder intern in den einzelnen Erfolgsteams.
Der perfekte Mix aus Live und Aufzeichnung
Dieses Vorgehen birgt den Vorteil, dass jeder Teilnehmer im eigenen Tempo arbeiten kann und jeder genau dort die Fragen stellt, wo er oder sie gerade steht. Während das asynchrone Vorgehen für Marit den perfekten way-to-go beschreibt, gibt es andere Trainer, die jeden Kontakt zu ihren Kunden hautnah erleben wollen. Hier heißt es, experimentieren! Gerade bei länger andauernden Online-Kursen gilt es so viele Teilnehmer, wie nur möglich, am Ball zu halten. Übrigens können Webinare auch als Bonus eingesetzt werden. Zum Beispiel für die ersten 15 Menschen, die den Kurs buchen.

Entscheide Dich für eine unkomplizierte Terminfindung
Wann ist denn nun aber der beste Zeitpunkt, um so viele Menschen, wie nur möglich, zu erreichen? Da Marit, ebenso wie ihre Kunden, zu den Solopreneuren zählt, war die Terminfindung bisher immer easy. Alle sind im Homeoffice und recht flexibel. Mittlerweile bietet sie zwei Termine an, mittags und abends. Dabei räumt sie ein, dass sich das für sie erst so richtig ab einer bestimmten Anzahl von Kunden gelohnt hat.

Versetze Dich in die Bedürfnisse Deiner Kunden
Und obwohl Webinare ein wertvolles Gruppengefühl erzeugen und einige Antworten liefern können, ist die Teilnahme für Marit nicht kriegsentscheidend. Und genau diese Info packt sie auch auf alle Q & A-Seiten. Grundsätzlich ist es also immer ratsam, sich in die eigenen Kunden zu versetzen. Empathie kann aber auch überspannt werden. Zumindest ging es mir selbst mit meiner ersten Terminfindung so, die ich via Doodle-Liste ins Rollen brachte. Das Ergebnis? Kraut und Rüben!

Berücksichtige einzelne Entwicklungsprozesse
Öffnest Du diesen Raum, birgt das die Gefahr, dass sich irgendein Teilnehmer zurückgesetzt fühlt und seinen Unmut kundtut. Auch diesem Feedback musst Du als Trainer standhalten können. Außerdem musst Du Deine Teilnehmer immer wieder motivieren und ihnen auch individuell vermitteln, was für sie gerade wichtig sein könnte. Stockt jemand noch immer mit dem Thema XY, könnte bspw. das zweite Webinar für diese Person besonders wichtig sein.
Die wichtigsten Informationen vorab
Den Auftakt für ihre Kurse gestaltet Marit mittlerweile ganz anders als zu Beginn ihres Solopreneur-Daseins. Während sie einst mit einem Auftakt-Webinar gestartet ist, indem sie den Rahmen und Fahrplan des Programms erläutert hat, spart sie sich diese Zeit und packt alle wichtigen Informationen in ein Video. Sie eröffnet die Gruppe, stellt das Video zur Verfügung und gibt ihren Teilnehmern die Möglichkeit sich vorzustellen.

Nutze den Auftakt zum Kennenlernen
Vier Tage später startete sie mit ihrem ersten Webinar und nutzt dieses für Kennenlernspiele, denn alle notwendigen Infos sind ja bereits vorhanden. Die Bildung ihrer Erfolgsteams erklärte Marit zuvor in einem Tutorial und nutzte den Auftakt auch dafür, letzte Fragen bezüglich der Zusammenstellung zu klären. Ein bisschen Organisation, ein Kennenlernen und ein bisschen Vorbereitung.
Minimale Vorbereitung trifft auf maximale Offenheit
Das mittlere Webinar gestaltet Marit mithilfe von Google Drawings. Dabei setzt sie ein Whiteboard ein, das ihre Teilnehmer direkt mitnutzen können, um dort ihre Fragen zu sammeln. Diesen Link schickt Marit gemeinsam mit dem Einladungslink zum Webinar ein paar Tage zuvor raus. Alle offenen Fragen werden also zuvor gesammelt und den Teilnehmern kurz vor Beginn des Q & A Webinars als PDF zur Verfügung gestellt. Natürlich entstehen im Laufe des Webinars meist weitere Fragen, die dann im Chat thematisiert werden.

Baue eine persönliche Verbindung zu Deiner Community auf
Es ist so wichtig, einen persönlichen Bezug zu Deinen Teilnehmern aufzubauen. Das gilt insbesondere für Mastermind-Gruppen. Sympathie entsteht nämlich dann, wenn ich Gemeinsamkeiten mit anderen entdecke. Sammelst Du Fragen im Vorfeld, nützt es Dir auch hier wieder, wenn Du das Webinar aufzeichnest und Deinen Teilnehmern zur Verfügung stellst. Dadurch bekommen sie ihre Fragen beantwortet, unabhängig davon, ob sie live dabei waren. Im Vorfeld kannst Du die Fragen sogar clustern, um einen besseren Überblick zu ermöglichen.

Deine Teilnehmer sollen sich als selbstwirksam erleben
Im abschließenden Q & A Webinar regt Marit ihre Teilnehmer dazu an, den Kurs Revue passieren zu lassen. Hier geht es darum, all die Schritte zu würdigen, die ihre Teilnehmer bereits gegangen sind. Welche Erfolgserlebnisse und Meilensteine wurden erreicht? Hier geht es vor allem darum, sich als Unternehmer selbstwirksam zu erfahren und zu betrachten. Denn wenn wir uns zu selten als selbstwirksam wahrnehmen, nagt das am eigenen Selbstbewusstsein, was wiederum gebraucht wird, um kraftvoll zu verkaufen und weiterhelfen zu können.

Kröne den Abschluss einer gemeinsamen Reise
Das Ziel des Abschluss-Webinars ist also zum einen, die Teilnehmer anzuregen, auf sich stolz zu sein und zum anderen die gemeinsame Reise mit einer kleinen Feier abzuschließen. Dort kannst Du Dein persönliches Party-Lied platzieren und vermutlich flattern dann diverse Motivationslieder anderer Teilnehmer in den Chat. Und obwohl sich die Gruppe nie persönlich getroffen hat, erzeugen diese Momente ein tiefes „Wir-Gefühl“.

Denn nichts verbindet und motiviert mehr als zu wissen, dass man im eigenen Prozess nie alleine ist.

Alles Liebe,
Deine Mira

Shownotes:

Marit Alkes Website

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